franzfreunde widersprechen fiftyfifty

06.04.2018 | Presse


Die franzfreunde widersprechen der Darstellung einzelner Medienberichte und einer Pressemitteilung von fiftyfifty, dass ein von der Zwangsräumung bedrohter Mieter in Oberbilk in einem Wohnheim für Obdachlose untergebracht werden soll. „Tatsächlich bieten wir ihm ein eigenes Appartement mit eigenem Schlüssel an. Seine finanziellen Mittel werden nicht eingeschränkt und es findet keine Heimaufnahme statt. Vorhandene Beratungsangebote können aber gerne genutzt werden. Nichts anderes stand je zur Diskussion“, betont Dirk Buttler. Der Vorstand des Sozialwerks hofft, dass die emotional geführte Diskussion wieder von Sachlichkeit geprägt wird und Hilfe für Bedürftige wieder in den Vordergrund rückt.

Geschäftsführer Peter Hinz stellt fest, "dass die franzfreunde seit Jahrzehnten mit rund 260 Mitarbeitern und ihrer fachlich hoch anerkannten Wohnungslosenhilfe hilfsbedürftige Menschen in Düsseldorf erfolgreich unterstützen, beraten und begleiten. Immer geht es dabei um die Entwicklung neuer und tragfähiger Lebensperspektiven (Gesundheit, soziale Stabilität, Wohnen und Arbeit) und um die Verwirklichung von Rechtsansprüchen hilfesuchender Menschen (Beratung). "Streetworker sind Ansprechpartner und vermitteln Erstversorgung und Hilfsangebote. Allein bei den franzfreunden stehen an zehn Standorten 400 Plätze bereit - darunter Notschlafstellen, die Winternothilfe und stationäre Hilfen mit Selbst- und Vollversorgung, Betreutes Wohnen und die Beschäftigungshilfe. "Dabei arbeiten wir vertrauensvoll und zuverlässig mit der Kommune, dem Landschaftsverband Rheinland, dem Jobcenter, den anderen sozial-caritativen Trägern und den Initiativen mit ihren vielen Diensten und Einrichtungen in der Landeshauptstadt zusammen. Im Zusammenwirken aller Beteiligten ist ein Hilfesystem in Düsseldorf gewachsen, das vielen Regionen in Deutschland als positives Beispiel dient und nachweislich die erfolgreiche Integration wohnungsloser Menschen befördert", betont Hinz.

2016 wurde ein Haus in Oberbilk, in dem zuvor obdachlosen Menschen freiwerdende Wohnungen angeboten werden konnten, im Zuge eines Konsolidierungsplans von den Sozialwerken verkauft. Dirk Buttler stellt dazu klar: "Wir haben nicht an den Erstbesten verkauft, sondern lange nach einem Käufer gesucht, der bereit war, den Preis zu zahlen und die Mieterstruktur beizubehalten. Aus heutiger Sicht würden wir das vielleicht anders machen, da der neue Eigentümer kaum Erfahrung mit Bewohnern hat, die auch aus der Obdachlosigkeit herauskommen und weiter Unterstützung benötigen." Die franzfreunde sind dazu im engen Dialog mit dem Eigentümer, um ihn zu beraten und eine langfristige Lösung zu finden.

Die franzfreunde arbeiten nach dem Franziskanischen Prinzip, in dem es unter anderem heißt, die Stärken der Menschen zu stärken und ihre Schwächen zu schwächen. Das beinhaltet auch, dass die Hilfsbedürftigen nicht bevormundet, zur Schau gestellt oder instrumentalisiert werden.

In diesem Zusammenhang findet Dirk Buttler es nicht hilfreich, dass in Medienberichten oft die genaue Adresse des Hauses nebst Foto genannt wird und sogar Demonstrationen davor geplant werden. "Obdachlose - auch ehemalige - sind nach wie vor von Stigmatisierung betroffen. Zudem wohnen auch ganz normale Mieter in dem Haus, die nie von Obdachlosigkeit betroffen waren."

Buttler resümiert: "Wir sind bereit für einen konstruktiven Dialog - auch mit fiftyfifty. Die Tür steht offen. Denn schließlich geht es um das gemeinsame Ziel: Die Hilfe für obdachlose und wohnungslose Menschen."

 

PM_franzfreunde_Oberbilk_Umzug